Pfingsten in der Familie

 

 

Eine/r: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.

Wir feiern Pfingsten zu Hause mit unserer Familie. Wie viele Menschen überall auf der Erde.

Wir zünden ein Licht an und denken an Gott. (Kerze anzünden.)

Gott ist ein Licht für uns – egal wo wir sind… egal wie es uns gerade geht.

Er ist bei uns heute und an jedem Tag. Amen.

 

Von Löwenzahn und Pusteblume

Ihr kennt die Pusteblumen. Löwenzahn heißt die Pflanze eigentlich. Weil sie so gezackte Blätter hat, wie Zähne. Und sie hat ganz tolle, leuchtend gelbe Blüten, wie lauter kleine Sonnen auf der Wiese. Aber das schönste ist: Wenn die Blume verblüht ist, verwandeln sich die gelben Blütenblätter in eine weiße, flauschig-leichte Kugel aus lauter kleinen Schirmchen. Wenn der Wind bläst, oder wenn wir auf diese Kugel pusten, dann fliegen die kleinen, flauschigen Schirmchen davon. Viele Leute sagen: Löwenzahn ist nicht gut. Es ist ein Unkraut. Es muss weg. Der Löwenzahn soll nicht auf dem grünen Rasen wachsen. Die tausend kleinen Schirmchen sind nämlich nicht nur schön anzusehen. An jedem einzelnen hängt unten dran ein Samenkorn. Es fliegt durch die Luft bis es irgendwo landen kann. So verbreitet sich der Löwenzahn weit über den Garten oder die Wiese hinaus, vielleicht sogar bis in andere Städte und Länder. Manche ärgern sich. Andere freuen sich. Weil man das nicht aufhalten kann. Weil der Löwenzahn überall einen Platz zum Wachsen und Leben findet. Die gelben Blüten kommen überall hin und machen die Welt ein bisschen bunter.

Eine Geschichte vom allerersten Pfingstfest

Wir hören heute eine Geschichte aus der Bibel, da ist es fast genauso wie mit dem Löwenzahn. Und das war so: Die Jünger waren in Jerusalem. Petrus und Johannes, Thomas und Matthias sowie alle anderen und auch die Frauen und Maria. Sie kamen oft zusammen. Es gab ein Haus, in dem sie sich treffen konnten. Dort war es eng, aber sie waren sich nahe. Jeden Tag begann Johannes mit einem Lächeln. Er erinnerte sich an den Ostermorgen. An das Grab, das leer war. Und wie er Jesus lebendig gesehen hatte. Aber im Lauf des Tages verdunkelte sich sein Blick. Mit den anderen Jüngern zusammen sein, das war ja schön und gut. Aber es war eng im Haus. Nach draußen gehen war nicht so einfach. Es war sogar gefährlich. Die Leute, die Jesus verurteilt hatten, fanden immer noch: Dieser neue Glaube ist wie ein Unkraut. Reißen wir es aus, bevor es weiter wachsen kann. Die Jünger hatten Angst, man könnte auch sie ins Gefängnis werfen. Nur wenn sie unter sich waren, sprachen sie über Jesus. Sie erzählten einander, was sie mit Jesus erlebt hatten. Manche Worte von Jesus hatten sie noch genau im Gedächtnis: „Selig seid ihr, wenn ihr jetzt weint – denn ihr werdet getröstet werden.“ Petrus blickte in die Runde: „Das gilt auch jetzt. Gott wird uns helfen.“ Da waren die Männer und Frau- en für einen Moment wieder ganz froh. Halleluja! Jesus lebt! Das sangen sie gemein sam. Aber rausgehen, anderen davon erzählen, das trauten sie sich nicht. Lieber nicht auffallen. 50 Tage lebten sie nun schon so. Im großen Zimmer (der Jünger) war es ganz still. Keiner hatte Kraft, um die anderen aufzumuntern. Jeder war nur für sich. Müde und ohne Energie. Aber plötzlich – vom Himmel her – ein Hauch. Wie ein Flüstern. Fast nicht hörbar. Wurde dann lauter… ein Geräusch wie wenn der Wind weht. Matthias hob den Kopf und sah sich um. „Hört ihr das auch?“, wollte er fragen. Da war der Raum schon ganz erfüllt von einem Rauschen. Alle waren aufgesprungen. Schauten sich staunend um und die Herzen klopften wie wild. Es erschienen ihnen kleine Feuer- flammen. Die setzten sich auf jeden, der im Raum war. Kein normales Feuer. Nichts, was brennt und weh tut. Aber doch ein Leuchten. Eine Energie. Ein Hauch von etwas Neuem. Es war bei allen. Über allen. In allen. Sie spürten es in ihren Herzen. Da war etwas in Bewegung. So etwas hatten sie noch nie gespürt. Alle gleichzeitig begannen sie zu sprechen. Halleluja! Praise the Lord! … (möglichst weitere Sprachen einfügen). Da hielt es die Männer und Frauen nicht mehr in dem engen Zimmer. Alle drängten sich nach draußen. Mitten hinein in die Stadt. Mit leuchtenden Augen und mit festen Stimmen erzählten sie von Jesus. Ganz laut, ohne Angst. Sprachen, die sie nicht ge- lernt hatten, konnten sie sprechen. Egal wer ihnen begegnet ist, jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Darunter auch Menschen, die aus fernen Ländern gekommen waren. Hunderte verschiedene Sprachen - und wer zuhörte, verstand: Wie groß Gott ist. Welche Wunder er tun kann. Und dass mit Jesus das größte Wunder geschehen ist. Die Worte der Jüngerinnen und Jünger berührten viele Herzen. 3000 Menschen ließen sich taufen nach diesem Tag. Die hatten die brennende Flamme im Herzen auch gespürt. Die blieben auch nicht in ihren Zimmern sitzen. Die gingen nach draußen und erzählten von Gott. Immer mehr Menschen kamen zu der ersten Gemeinde dazu. Und in der Nachbarstadt und im Nachbarland genauso. Es lag nicht allein an den Worten. Es lag an dem Windhauch in der Luft, an der feurigen Energie. Da drin war Gott. Da drin war Jesus. Es war ihre Geistkraft, mit der sie bei uns Menschen wirken. Die hat die Menschen begeistert und auf den Weg gebracht. Das tut sie bis heute. An Pfingsten erinnern wir uns daran.

Wie die Pusteblume an Pfingsten erinnert

Pusteblumen kann man den ganzen Sommer über auf den Wiesen entdecken. Habt ihr Lust, auf einem Pfingst-Spaziergang nach einer Pusteblume zu suchen? Seht euch die Kugel einmal genau an! Auch auf dem Bild kann man es erkennen: Die vielen einzelnen Samenschirmchen sind kunstvoll miteinander verbunden und bilden so eine wunderschöne Kugel. Wie die Jünger, die eine gute und schöne Gemeinschaft waren. Wie wir, die in der Kirche und Gemeinde zusammenleben und zusammenhalten. Gottes Geist verbindet uns und er bringt uns auch in Bewegung. Habt ihr Lust, einmal kräftig auf die Pusteblume zu pusten? Oder wollt ihr dem Löwenzahn Zeit lassen bis ein Windstoß kommt? In jedem Fall geht die Reise dann weiter. Wie schön! Die Samen finden immer wieder einen Platz, wo die Pflanze wachsen und blühen kann. Ob auch in Afrika oder Neuseeland Pusteblumen wachsen, weiß ich nicht. Aber Menschen, die an Gott glauben, gibt es jetzt überall auf der Welt. Überall können Menschen von Gottes großen Taten hören. Niemand konnte den Glauben an Jesus aufhalten. Mit den ersten Jüngern an Pfingsten hat es begonnen. Und jetzt gibt es überall Gemeinden wie bei uns. Der Heilige Geist ist lebendig und stark. Er weht wie ein Wind überall hin. Und überall ist der Samen aufgegangen. …. Die Pusteblume erinnert daran.

 

Gebet

Lebendiger Gott, wir danken dir für deinen Geist.

Er hat die ersten Jünger stark gemacht und gibt auch uns neue Energie.

Wir bitten dich: Sende deine Kraft zu allen, die sich schwach oder mutlos fühlen. Sende deine Hilfe zu allen, die verfolgt werden oder Not leiden.

Sende dein Licht zu allen, die traurig oder krank sind. Sende deinen Geist zu allen, die dich suchen. Wir nennen vor dir die Namen von Menschen, an die wir jetzt besonders denken

(Namen leise sagen in der Stille oder laut aussprechen).

Sei du ihnen nahe.

 

Vaterunser

 

Segen

Es segne und behüte uns der lebendige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

 

Pfingsten in der Familie

 

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