Autorenlesung

Am 02. Dezember 2016 stellte Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner ihr Buch „Kleine Reformationsgeschichten“ im Zuge einer Autorenlesung, im Himmelkroner GramppHaus vor. Das Buch thematisiert Geschehnisse der Reformation im Kirchenkreis Bayreuth zu Lebzeiten Matin Luther und beinhaltet 33 Geschichten aus verschiedenen Oberfränkischen Gemeinden, die von 50 Autoren recherchiert, geschrieben und kommentiert wurden.

Pfarrer Michael Krug begrüßte in einer kurzen Willkommensansprache alle interessierten Zuhörern und die Ehrenäste, darunter Dekan Thomas Guba mit Ehefrau, 3. Bürgermeister von Himmelkron Peter Aßmann und Reinhard Stelzer. Herr Krug schilderte kurz seine vielfältigen Begegnungen mit der Himmelkroner Geschichte seit seiner Amtseinführung als Gemeindepfarrer vor 5 Jahren und dankte vor allem Herrn Reinhard Stelzer, der ihm mit seinen weitreichenden, historischen Kenntnissen gezeigt hat, vor allem auf die kleinen Details der Geschichte zu achten.

Herr Krug übergab nun das Wort an die Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner, die ebenfalls alle Zuhörer und Gäste willkommen hieß und im Anschluss das Buch „Kleine Reformationsgeschichten“ vorstellte. Die Idee dazu wurde schon vor vielen Jahren geboren, eine entscheidende Anregung erhielt Frau Dr. Greiner dabei vom Bayreuther Heimatforscher und Lokaljournalisten Bernd Mayer, der im Jahr 2011 verstorben ist. „Schreib die kleinen Geschichten der Reformation auf“ war der damalige Rat von Bernd Mayer, den die Regionalbischöfin mit vielen Helfen, passend zum 500-Jährigen Reformationsjubiläum, in die Tat umsetzte.

Die großen Namen der Reformation und die Reformationsgeschichte, sind vielen bekannt. Martin Luther der im Jahr 1517 mit seinen 95 Thesen ein Erdbeben in der kirchlichen Welt auslöste oder Philipp Melanchthon, er war wie Luther Professor in Wittenberg und verfasste die „Confessio Augustana“ Beide waren die großen Väter der lutherischen Reformation, die bis heute wirksam ist. Doch die Reformation wäre nie zu solch einer großen Bewegung geworden, hätte es nicht in Regionen, Städten und Dörfern Menschen gegeben, die von der neuen Lehre und Bewegung erfasst wurden und die Reformationsgedanken furchtlos an der Basis verbreiteten.  Um genau diese Menschen geht es im Buch „Kleine Reformationsgeschichten“. Kaum einer kennt ihre Namen, und doch haben viele Menschen an ihnen Orientierung gesucht und gefunden. Es ist ein Buch entstanden, das sowohl wissenschaftlichen Kriterien genügt, aber doch allgemein verständlich geschrieben ist. Es soll ein „Lesebuch“ sein und nicht in Bibliotheken verstauben, so Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner.  Die 33 „Kleinen Reformationsgeschichten“ erzählen von allzu Menschlichem, tiefer Glaubensüberzeugung, politischem Kalkül oder einfach vom Leben der Menschen zur Zeit der Reformation im 16. Jahrhundert. Kleine Geschichten und Ereignisse ohne die der Erfolg der großen Reformationsgeschichte niemals möglich gewesen wäre.

Frau Dr. Greiner übergab nun das Wort an Reinhard Stelzer, der eine der 33 Geschichten aus dem Buch recherchiert und aufgeschrieben hat. Diese Geschichte handelt von der letzten Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters Himmelkron, Margarethe von Döhlau. Herr Stelzer schilderte den aufmerksamen Zuhörern mit kurzen Anekdoten und interessanten Erzählungen, wie sehr sich die lokalen Ereignisse in Himmelkron und Umgebung, mit der großen Reformationsgeschichte verknüpfen lassen, bevor er mit der Lesung seiner Geschichte begann. Margarethe von Döhlau war die letzte Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters Himmelkron und wurde zur zentralen Gestalt der Klosterreformation. Sie konvertierte mit den noch übrig gebliebenen Nonnen zum neuen Glauben. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Kloster in Himmelkron zu einer Erziehungsanstalt für adlige und später für bürgerliche Waisenkinder umgewandelt. 1569 starb die letzte Äbtissin und mir ihr endete auch die Klosterzeit. Kurz vor ihrem Tot stiftete Margarethe von Döhlau noch einen vergoldeten Kelch und dazu eine Taufschale mit ihrem Familienwappen. Der Abendmahlskelch wird bis heute von der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Himmelkron verwendet.

Im Anschluss an die Lesung von Herrn Stelzer, las die Regionalbischöfin noch zwei Geschichten aus ihrem Buch vor:

  • Lauenstein – Friedrich von Thüna / Luthers heimlicher Beschützer
  • Kulmbach – Kampf um einen Pfarrer vor Ort

Auch die beiden interessanten Geschichten zeigten einmal mehr wie die Reformation an der Basis im Kirchenkreis Bayreuth, gelebt und gestaltet wurde. Zwischen den Lesungen unterhielten Doris Luthner (Gitarre) und Nicole Heydemann (Flöte) die Gäste mit Musik aus dem 16. Jahrhundert.

Pfarrer Michael Krug bedankte sich am Ende der Lesung bei allen Beteiligten und übergab als kleines Gastgeschenk die Fingerpuppen von Martin Luther und Katharina von Bora, die auf Grund einer Initiative von Pfarrer Krug und seiner Frau, in einem Frauenprojekt im bolivianischen El Alto hergestellt, und im Weltladen Himmelkron verkauft werden.

Für die politische Gemeinde Himmelkron, bedankte sich 3. Bürgermeister Peter Aßmann, der ebenfalls kleine Präsente überreichte und ausdrückliche die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeindeverwaltung und Kirchengemeinde lobte und auch auf die hervorragende ökumenische Arbeit der beiden Kirchen hinwies.  

Dekan Thomas Guba bedankte sich im Namen des Dekanats Bad Berneck für den gelungenen Abend und das interessante Buch von Frau Dr. Greiner. Auch Herr Guba sieht die Ökumene als das große Thema der Zukunft und machte noch einmal auf das bevorstehende Programm zum 500-jährigen Reformationsjubiläum aufmerksam.

Im Anschluss an den offiziellen Teil signierte die Regionalbischöfin noch bereitwillig ihre Bücher und alle Zuhörer wurden noch zu einem gemütlichen Beisammensein mit kleinem Imbiss und Getränken eingeladen.   

 

 

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