Eure alten sollen Träume haben

Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde am Sonntag, 15. September 2019 in der Himmelkroner Stiftskirche die Wanderausstellung „Eure alten sollen Träume haben“ (Joel 3), offiziell eröffnet. Die beiden Initiatoren der Ausstellung, Frau Dr. Angela Hager, Pfarrerin und Studienleiterin am Evangelischen Bildungswerk Oberfranken-Mitte e.V. und Frau Martina Schubert, Prädikantin und Porträtfotografin, waren gekommen um zusammen mit Pfarrer Michael Krug und dem Chor der Himmelkroner Heime den Festgottesdienst gemeinsam auszugestalten. Direkt im Anschluss an den Gottesdienst wurde die Wanderausstellung in der Ritterkapelle offiziell eröffnet. Seinen Anfang hatte das Projekt in einem Pflegeheim, so Pfarrerin Dr. Angela Hager in ihrer Eröffnungsansprache. In ihrem Projekt geht es um Lebensgeschichten und Hoffnungen von alten Menschen aus unserer Region. Ziel dabei ist es, in Wort und Bild Lebensgeschichten, Hoffnungen und Träume von Menschen unserer Region ins Bewusstsein zu rufen und damit – verbunden mit einem ausführlichen Begleitprogramm – einen Dialog zwischen den Generationen anzuregen.

Zwölf Menschen im Alter zwischen 70 und 100 Jahren aus den Dekanatsbezirken Bayreuth, Bad Berneck, Pegnitz, Kulmbach und Thurnau erklärten sich bereit ihre Lebensgeschichte zu erzählen und ihre Hoffnungen und Wünsche in dieses Projekt einzubringen. Frau Martina Schuberth, als ausgebildete Fotografin begleitete die Interviews mit ihrer Kamera und so entstanden neben ergreifenden Lebensgeschichten auch aussagekräftige schwarz-weiß Bilder der porträtierten Personen. Im Blick der Ausstellung stehen die Lebensgeschichten, der Erfahrungsschatz, die Hoffnungen von betagten Menschen - und das, was sie weitergeben möchten. Die Leitidee stammt aus der Bibel: „Eure Alten sollen Träume haben“ sagt der Prophet Joel im Alten Testament.

Einen besonderen Bezug zu Himmelkron erhält die Ausstellung durch Rosi Heller, Jahrgang 1950, die für das Projekt ihre ergreifende Lebensgeschichte erzählt. Trotz ihrer schweren und verletzenden Kindheit hat sie nie den Glauben an Gott verloren, findet Zuflucht in der Musik und lernt sich zu wehren und verschafft sich Respekt. Sie arbeitet in den Himmelkroner Heimen, wohnt in ihrer eigenen Wohnung und sorgt selbst für ihren Unterhalt und die Miete. Durch ihr großes Engagement im musikalischen Bereich und beim Theaterspielen knüpft sie zahlreich Kontakte und es entstehen langjährige Freundschaften. Seit 2006 ist Rosi Heller im Vorruhestand, Ihre Füße machen nicht mehr mit und der Rücken schmerzt, vieles geht einfach nicht mehr. Trotzdem ist sie kein Mensch der hadert und sie hat noch Träume. „Ich träume von einer freundlicheren Welt“. Rosi Heller erzählt von Diskriminierung, auch in der Öffentlichkeit, die sie und andere Menschen mit Behinderung erleben müssen. Es kränkt und schmerzt – und es macht zornig. Rosi Heller tritt ein für die Interessen behinderter Menschen wo immer es möglich ist. Rosi Hellers ausführliche Lebensgeschichte ist eine von zwölf Lebenserinnerungen, die in der Wanderausstellung ins Bewusstsein gerufen werden und zum Nachdenken und Verweilen anregen. 

Die Wanderausstellung ist noch bis Ende Oktober 2019
in der Himmelkroner Ritterkapelle zu sehen.
Täglich zwischen 8.00 und 18.00 Uhr steht die Türe für alle Interessierten offen, der Eintritt ist Frei!

 

Die Wanderausstellung ist gefördert durch: Kulturfonds des Freistaats Bayern. Das Projekt wird initiiert und koordiniert vom Evangelischen Bildungswerk Bayreuth / Bad Berneck / Pegnitz e.V.

 

 

 

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