10 Jahre Posaunenchor KlosterBlech Himmelkron
Am Erntedankfest 2012 spielte nach langer Zeit wieder ein Himmelkroner Posaunenchor in der Stiftskirche. Aller Anfang ist schwer und so gab es lebendige Diskussionen über die künftige Ausrichtung der Bläsergruppe.
Himmelkron hat bekanntlich eine lange Posaunenchortradition. Im Gemeindebrief vom Juli 2014 wurde sie beschrieben (siehe auch Homepage der Kirchengemeinde).
Die Gründungsmitglieder entschlossen sich zum Experiment: Anknüpfung an die kirchliche Tradition mit Ausgestaltung der Gottesdienste und kirchlichen Veranstaltungen. Es sollte aber auch die Freiheit eines Projektchores gewährleistet sein, der sich in die kreativ angewachsene Posaunenchorliteratur und andere interessante musikalische Felder vertiefen kann.
Und siehe, das Experiment ist geglückt. Ein Stamm von Bläsern aus “alten Zeiten“ , ergänzt von jüngeren Mitwirkenden, und flexibel von Außenstehenden unterstützt, hat in den letzten 10 Jahren eine beachtliche Entwicklung erlebt. Die Fotos aus dieser Zeit geben wie ein bunter Blumenstrauß Einblick in das umfangreiche Wirken unseres Posaunenchores “KlosterBlech“.
Betrachtet man die verschiedenen Schwerpunkte und Einsatzorte des Chores, so kann leicht ein stattliches Fotobuch gestaltet werden.
In der Kirchengemeinde wurden die Festgottesdienste an Ostern, Pfingsten und Weihnachten ausgestaltet, zur Konfirmation und den Jubiläumskonfirmationen leistet KB seinen Beitrag. Auch außerhalb der Stiftskirche gab es viele Gottesdienste: Zum Mühlenfest, in Köslar unter der Linde, in Schwärzhof, in der Lindenallee und im Grampphof und, und ...
Auf Dekanatsebene spielte KlosterBlech bei den Berggottesdiensten und ist eine feste Institution am Tag der Deutschen Einheit auf dem Ochsenkopf. Geburtstagskinder freuen sich über ein Ständchen zu ihrem Ehrentag. Ein Highlight ist der sommerliche Abschluss der Büchereiarbeit mit dem beliebten Büchereicafé unter der Kastanie vor dem GramppHaus.
Im Zeichen der Ökumene hatte der Chor verschiedene Auftritte in und an der Autobahnkirche und unterstützt die katholische Kirchengemeinde jährlich beim Fronleichnamsfest, eine Aufgabe, die zuvor der Posaunenchor von St.Georgen Bayreuth wahrgenommen hatte.
Neben den kirchlichen Einsätzen machte sich KlosterBlech auch um das kulturelle Leben in und um Himmelkron verdient. Man spielte bei Konzerten des Gesangvereins, zu Vereinsjubiläen und zu Ausstellungseröffnungen. Die Hobbybrauer werden kreativ bei ihren Backofenfesten unterstützt. Hier erklang als Höhepunkt auch ein Dudelsack zur Highland cathedrale. Bei der Landesgartenschau in Bayreuth vertrat das Ensemble, zufällig in Regenbogenfarben gekleidet, die Gemeinde Himmelkron mit unterhaltsamen Weisen.
Mittlerweile sticht KB mit einem riesigen, abwechslungsreichen Repertoire hervor. Der letzte große Auftritt war erst vor kurzer Zeit auf der Naturbühne Trebgast, wo man bei Udo Langers Konzert “Rock’n’Pop meets Klassik“ mitwirkte. Klaus Schoberth hatte für diesen Auftritt eigene Posaunenchorsätze komponiert.
So hat KlosterBlech in den vergangenen Jahren ein für Posauenchöre außergewöhnliches Einsatzprogramm absolviert, das von zahllosen Proben untermauert wurde. In den akuten Coronajahren musste die Chorarbeit spürbar eingeschränkt werden. Diese Zeit wurde glücklich überstanden und nun steuert KlosterBlech auf das 10-jährige Jubiläum zu.
Dem unermüdlichen Ensemble gebührt zu diesem Anlass nicht nur der Dank der Kirchgemeinde, sondern auch der Dank der Gesamtgemeinde Himmelkron für die kulturelle Bereicherung unseres Gemeinwesens.
Dieser Dank kann nicht besser zum Ausdruck gebracht werden als durch den Besuch des Gottesdienstes am Erntedankfest und des Konzertes “Best of KlosterBlech“ am 2. Oktober um 18 Uhr in der Stiftskirche.
Rückblick auf das Himmelkroner Posaunenchorwesen
Die Geschichte des Himmelkroner Posaunenchores ist geprägt durch gravierende Neuanfänge und Niedergänge. Durch die Verbindung mit Neuendettelsau(ältester Posaunenchor Bayerns) gab es in Himmelkron schon im Jahr 1907 einen ersten Posaunenchor, der nach acht Jahren seines Bestehens dem 1. Weltkrieg zum Opfer fiel. 1929 wurde der zweite Chor gegründet, der nach seinem 10-jährigen Jubiläum 1939 vom 2.Weltkrieg ereilt wurde. Nur vier Bläser der stattlichen Gruppe kehrten in die Heimat zurück. Nach der intensiven Aufbauarbeit eines Neundettelsauer Diakones erreichte der Chor mit Himmelkroner und Lanzendorfer Bläsern wieder eine beachtliche Stärke und spielte abwechselnd in den Festgottesdiensten der beiden Kirchengemeinden. Im Jahr 1962 gründeten die Lanzendorfer mit den Gebrüdern Hör an der Spitze einen eigenen Posaunenchor. Die Himmelkroner feierten 1999 noch das 70-jährige Bestehen ihres 2. Chores und die 10-jährige Leitung von Hans-Martin Jungmeier, mussten den Chor aber im Jahr 2001 wegen Personalmangel auflösen. Nun trat wieder eine Pause ein bis mit Klaus Schoberth und Rainer Henke eine kleine Keimzelle für einen Neuanfang entstand. Als Hans-Martin Jungmeier an Ostern 2012 nach Himmelkron zurückkehrte, bildete sich ein Bläser-Quartett, das mit Dr. Anette Mytzka und Melchior Krug verstärkt, am Erntedankfest 2012 einen ersten Einsatz wagte. Hans-Martin förderte als alter Chorleiter tatkräftig den Aufbau der neuen Himmelkroner Gruppe, indem er neues Notenmaterial beschaffte, Einsätze organisierte und den Kontakt zum Bayerischen Posaunenchorverband wieder herstellte.
Als er von Pfarrerin Weisensee als neuer Lanzendorfer Posaunenchorleiter (für Adolf Hör) angeworben wurde, beschlossen die Bläser beider Kirchengemeinden ein Kooperationsmodell (Ellipse mit zwei Schwerpunkten/s.Schaubild), das für den Fortbestand des HiLa-Posaunenchorwesens sorgen sollte. Dr.Anette Mytzka wurde die neue Leiterin des Himmelkroner Chores, der sich seit 2013 KlosterBlech nannte.
Anette gilt zum 10-jährigen Jubiläum ein besonderer Dank, hat sie die Gruppe doch unermüdlich musikalisch und organisatorisch zusammengehalten und vorangebracht.
So hoffen wir, dass alle Mitwirkenden noch lange gesund und motiviert bleiben und wir – so Gott will – in naher Zukunft ein kirchenmusikalisches Jubiläumsfest feiern können:
120 Jahre Posaunenchöre in Himmelkron
Text und Bilder: Dieter Hornfeck