Stifte machen Mädchen stark!
Das Weltgebetstagsteam Himmelkron / Lanzendorf möchte eine Aktion des Deutschen Weltgebetstagskomitees unterstützen. Wir sammeln ab sofort bis Anfang März zum Weltgebetstagsgottesdienst gebrauchte Schreibmaterialien wie Kugelschreiber, Gelroller, Filzstifte, Marker, Druckbleistifte, Korrekturmittel (Tintenkiller), Füllfederhalter und Patronen.
Für 450 Stifte, die zum Recycling abgegeben werden, wird ein syrisches Mädchen in einem Flüchtlingscamp im Libanon mit Schulmaterial ausgestattet.
Nicht in die Sammelbox dürfen: Klebestifte, Bleistifte, Scheren, Radiergummi und Lineal!
Sammelboxen stehen in den Schulen und Kindergärten, im Weltladen und in den Kirchen. Notfalls können Sie die Stifte auch in den Pfarrämtern abgeben. Wir bitten um rege Beteiligung an dieser Aktion!
Libanon: Licht der Hoffnung für syrische Mädchen
Seit Kriegsbeginn in Syrien sind über eine Million Menschen ins Nachbarland Libanon geflohen. Viele Kinder gehen seit Jahren nicht mehr zur Schule. Lernen und Therapie geben nun knapp 200 Mädchen wieder Hoffnung.
In Nachbarschaft zum Grauen
Doch mit Ausbruch des Konflikts im Nachbarland änderte sich schlagartig alles im Libanon, dem kleinen Land am Mittelmeer, halb so groß wie Hessen. Zu den vier Millionen Einwohnern kamen innerhalb von vier Jahren über 1,2 Millionen syrische Flüchtlinge hinzu – und das sind nur die offiziellen Zahlen. Unter ihnen sind 400.000 Kinder im Alter zwischen fünf und siebzehn Jahren, zwei Drittel davon haben seit Jahren kein Klassenzimmer mehr von innen gesehen.
Überleben allein reicht nicht
Auch den KollegInnen von „Beit el-Nour“ war angesichts dieser Dramatik klar, dass den Familien mit der Verteilung von Nahrung, Kleidung und Medizin allein nicht geholfen ist – auch wenn viele auf Lebensmittelpakete und medizinische Hilfe angewiesen sind. Aber wenn nicht eine chancenlose junge Generation heranwachsen soll, die außer Krieg, Gewalt, Entwurzelung und Armut keine Kindheitserinnerungen hat, so müssen in einer Situation, in der der libanesische Staat restlos überfordert ist, alle ihren Beitrag leisten.
Bildung und Begleitung
So stellte das Team von „Beit el-Nour“ innerhalb kürzester Zeit ein Programm auf die Beine, das knapp 200 Mädchen den Besuch von Schulunterricht und Lernen in ruhiger Umgebung ermöglicht. Die meist schwer traumatisierten Kinder erhalten außerdem sozial-pädagogische und therapeutische Begleitung. Soweit es die Finanzen erlauben, gibt es außerdem bescheidene Freizeitangebote für die Kinder und ihre Geschwister, die zumindest für einen begrenzten Zeitraum den Hauch einer normalen Kindheit vermitteln.
Stabilität ermöglicht Normalität
Es ist vor allem der geregelte Alltag mit Lernen und der Beschäftigung mit altersgerechten Themen, der den Mädchen dabei hilft, die entsetzlichen Erinnerungen an Krieg und Flucht zu bewältigen. In einer Situation, in der niemand weiß, welche Nachrichten der nächste Tag bringen wird, ist die Arbeit von „Beit el-Nour“ ein Rettungsanker für die verletzten Kinderseelen und damit auch Hoffnung für deren Eltern, dass ihre Kinder in all dem Elend eine Perspektive haben.