Infobrief der Dekane

Liebe Gemeindeglieder,

nach mehr als vier Jahren intensiver Beschäftigung mit der Thematik, nach zahlreichen Sitzungen und Klausurtagen, hat der Dekanatsausschuss den sog. „Verteilungsbeschluss“ zur Umsetzung des neuen Landesstellenplans (LStPl) für unseren Dekanatsbezirk Bayreuth-Bad Berneck festgelegt.

Aufgrund weniger werdender Gemeindeglieder und dem großen Rückgang (bedingt durch Eintritt in den Ruhestand) von Pfarrerinnen und Pfarrern spielt zukünftig weniger die einzelne Kirchengemeinde, sondern die Region, in der sie liegt, eine Rolle. Vermehrte Zusammenarbeit und Kooperation (z.B. bei der Konfirmanden- und Jugendarbeit, bei Gottesdiensten, Vertretung während Urlaubszeiten oder in Krankheitsfällen) sind angesagt.

Zählte unser Dekanat im Jahr 2013   74.000 Gemeindelieder, sind es im aktuellen Jahr 64.000.

Dies hat Auswirkungen auf die Anzahl der Pfarrstellen: Wurden mit dem Landestellenplan 2010 den damals noch eigenständigen Dekanatsbezirken 45,75 Pfarrstellen (einschließlich sog. „Pfarrvikariate“ = Pfarrer*innen im Probedienst) zugewiesen, beträgt die Zahl ab dem 1.7.2024 noch 34.

Die Reduzierung kann nur dann gut bewältigt werden, wenn Aufgaben gebündelt werden und nicht mehr in jeder Kirchengemeinde Angebote für alle kirchlichen Handlungsfelder angeboten werden.

Der Blick über den eigenen Tellerrand lohnt sich. Zwei Beispiele: In manchen Kirchengemeinden beträgt die Zahl der Konfirmand*innen seit Jahren nicht mehr als zehn bis zwölf. Hier bietet sich ein gemeinsames Konfi-Konzept an.

Ein gut vorbereiteter Gottesdienst kann am Sonntagvormittag von einer Person zweimal gehalten werden, wenn die Gottesdienstzeiten in den Nachbargemeinden aufeinander abgestimmt sind. Was ändert sich ab dem 1.7.2024 in unserem Dekanat?

Den Kirchengemeinden der Region „Um Weidenberg“ (Bischofsgrün, Emtmannsberg mit Neunkirchen und Stockau, Goldkronach, Nemmersdorf, Warmensteinach, Weidenberg) werden 5,5 Pfarrstellen zugeordnet. In Bischofsgrün soll das Feld des Tourismus durch eine eigene Stelle in der Region besser vernetzt und als klarer Schwerpunkt gebildet werden.

Die Kirchengemeinden der Region „Schiefe Ebene“ (Bad Berneck, Benk, Gefrees, Marktschorgast mit Streitau, Himmelkron, Lanzendorf) erhalten 5,0 Pfarrstellen.

In dieser Region soll im Rahmen einer weiteren 0,5 Stelle die Seniorenarbeit in der Region zusammen mit der Region „Bindlach-Neudrossenfeld“ neu vernetzt werden.

Die Kirchengemeinden der Region „Hummelgau“ (Eckersdorf mit Neustädlein-Busbach, Obernsees-Mengersdorf, Mistelgau-Glashütten, Hummeltal, Mistelbach, Gesees-Haag) erhalten 6,0 Pfarrstellen. Im Rahmen einer zusätzlichen 1,0 Stelle wird die Bündelung von Verwaltungsaufgaben in der Region erprobt.

Die Kirchengemeinden der Region „Bindlach-Neudrossenfeld“ (Bindlach, Neudrossenfeld) erhalten 3,0 Pfarrstellen. In dieser Region soll im Rahmen einer weiteren 0,5 Stelle die Seniorenarbeit in der Region zusammen mit der Region „Schiefe Ebene“ neu vernetzt werden.

Die Umsetzung des neuen Landesstellenplanes in die Gemeindewirklichkeit ist sicher eine Herausforderung – andererseits auch eine Chance.

Wie gelingt es uns als Kirche, als Christen, mit weniger Mitgliedern und weniger Personal, mit weniger finanziellen Mitteln und in manchen Bereichen leider auch weniger ehrenamtlich Tätigen, das Evangelium im 21. Jahrhundert glaubwürdig zu verkünden?

Ein einfaches „Weiter so!“ ist fehl am Platz, ebenso ein Resignieren vor der Realität.

Die Kirche hat im Laufe ihrer 2000-jährigen Geschichte viele Veränderungen erlebt, ja erleben müssen. Im Vertrauen auf Gottes Hilfe und SEINEN guten Geist wird es uns gelingen, die Herausforderungen anzunehmen und das Evangelium in einer veränderten Gesellschaft auch im 21. Jahrhundert zu bezeugen – anders, vielfältiger als gewohnt. Es wird darauf ankommen, noch mehr als je zuvor, dass wir selber – Gemeindeglieder, Ehramtliche, Hauptamtliche – als glaubwürdige Zeug*innen der Liebe Gottes leben.

Dazu segne uns Gott – jede und jeden Einzelnen von uns.

 

Ihre Dekane Jürgen Hacker und Dr. Manuél Ceglarek

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